Hat jemand von euch Erfahrung mit dem Online-Kors, den Brandon Acker auf YT unter No Nail Guitar in 10 Days anbietet? Kannn man sich nicht einfach die Nägel abschneiden und nach einer gewissen Umgewöhnungszeit im gleichen, angenehm höhenarmen Sound wie Mr. McKillop oder Mr.Acker aufspielen?
Zitat von Christian DP im Beitrag #1Hat jemand von euch Erfahrung mit dem Online-Kors, den Brandon Acker auf YT unter No Nail Guitar in 10 Days anbietet? Kannn man sich nicht einfach die Nägel abschneiden und nach einer gewissen Umgewöhnungszeit im gleichen, angenehm höhenarmen Sound wie Mr. McKillop oder Mr.Acker aufspielen?
Das kann man machen und mit ein bisschen Glück kommt man auch so irgendwann ans Ziel. Bedeutend schneller und sicherer (!) sollte es jedoch mit so einem kompetenten Lehrer wie Brandon Acker gehen. Wenn du dir die Videos von Rob McKillop einmal genau anschaust, wirst du feststellen, dass sich seine Handhaltung und der Anschlag deutlich von der „(typischen) klassischen Handhaltung“ unterscheidet.
Ist auf jeden Fall ein sehr spannendes Thema und ich würde mich freuen, wenn die dene Erfahrungen hier mitteilen würdest!
Nein, einfach kürzen und wie gewohnt weiterspielen gelingt aus zwei Gründen nicht:
Zum einen bildet sich vermehrt Hornhaut auf den Kuppen der Finger der rechten Hand, was auch wieder klangbildend wird.
Und zum anderen werden die Saiten anders „angeschlagen“. Die Finger gehen etwas mehr seitlich unter die Saite und heben sie in Abgleiten zur Klangbildung etwas mehr an.
Sehr interessant auch seine Hinweise zur bewußt genutzten kleinen Gitarre nit kurzer Mensur, den Saiten und der unerwünschten Hornhaut an den rechten Fingerspitzen.
Ich benutze oft gleichzeitig die Fingerspitze und den Nagel beim Anschlag, ohne bewusst darüber nachzudenken.Warum nicht manchmal die Fingerspitzen verwenden und dennoch längere, abgerundete Nägel haben?
Zitat von jozef im Beitrag #5Ich benutze oft gleichzeitig die Fingerspitze und den Nagel beim Anschlag, ohne bewusst darüber nachzudenken.Warum nicht manchmal die Fingerspitzen verwenden und dennoch längere, abgerundete Nägel haben?
Was du beschreibst ist die ganz normale Zupftechnik, die immer zuerst über das Kuppenfleisch und dann über den Nagel geht. Ein reines Kuppenspiel hat damit überhaupt nichts zu tun. Es erfordert eine andere Technik und oft auch andere Saiten.
Wenn das für dich klanglich in Ordnung ist und gefällt, dann spricht aus meiner Sicht nichts dagegen. Ich spiele in der Regel auch mit wenig Fingernagel, bei Totalverlust dann gezwungenermaßen nur mit Kuppe. Das ist zunächst ärgerlich, dann gewöhne ich mich halbwegs dran, bis der Idealzustand wieder hergestellt ist. Was aber an dem von Charly eingestelltem video bedenkenswert ist und doch recht eindrucksvoll von Rob Mc Killop dargestellt wird, ist die optimale Handhaltung und Zupftechnik für das Kuppenspiel, die eben auch klanglich einen Mehrwert bringen sollte. Ich denke manchmal schon über diese Option nach, da mir der Klang ganz gut gefällt. Daher nochmal "danke" für die Anregung, Charlie. Bist du eigentlich auch Kuppenspieler?
Nein, ich bin kein Kuppenspieler, habe das Thema aber eine zeitlang sehr interessiert verfolgt. Zum Glück habe ich aber mein Klangideal auf anderem Weg gefunden, der Aufwand der Umstellung zum Kuppenspiel ist ja doch erheblich.
Dennoch ist die Ergründung der historischen Quellen und Klänge durch Rob MacKillop und Mimmo Peruffo so Wertgewaltig, dass mich beide Personen und deren Wirken sehr beeindrucken und in ihren Bann ziehen.
Ich bin gespannt, ob es Erfahrungen zu Brandon Ackers Kurs geben wird!
Danke für eure Einschätzung! Was mich letztendlich davon abgehalten hat, $137 für den Onine-Kurs auszugeben war "In 10 Days". Wie enige von euch geschreben haben, ist für das Kuppenspiel wohl eine grundlegende Änderung der Anschlagtechnik notwendig, die eine längere Umgewöhnungszeit als 10 Tage erfordert. Ich spiele auch schon zu lange in der konventionellen Technik, um noch mal "von vorne" anfangen zu wollen. Aber vielleicht hat ein jüngerer Lernender ja den Mut...
Im Einführungsvideo erläutert er Gründe für ein Spiel ohne Nägel und Umfang des Kurses. Der Umfang von 50 Schulungsvideos etc. relativiert den Preis.
Kein Micro-Mesh und Pflegeaufwand für die Nägel, und keine Angst vor abgebrochenen Nägeln oder Hinderungen durch schlecht wachsende, brüchige oder unförmige Nägel, kein Verkratzen der Saiten und dazu noch ein historischer und warmer Klang … sehr viele Vorteile.
Ist es unmöglich, schnell mit den Fingerspitzen zu spielen und dennoch genug Lautstärke zu bekommen. Auf meiner Gitarre funktioniert das auf jeden Fall nicht. Dann riskiert man möglicherweise auch noch, die Gelenke der Finger zu beschädigen !
Ich bin seit 6 Monaten Kuppenspieler. Anfangs wegen Nagelbruch, dann aus Überzeugung. Nach meinen Erfahrungen muss Kuppenspiel keineswegs langsamer sein als Nagelspiel. Warum auch? Der Nagelspieler berührt erst mit dem Fleisch die Saite, drückt sie Richtung Schallloch und läßt sie dann über den Nagel gleiten. Die Finger des Kuppenspielers haben demnach den kürzeren Weg. Oder? Und die Lautstärke muss auch nicht unter Kuppenspiel leiden, sie hängt eher von der Anschlagstechnik ab und vom Instrument. Ich wüßte auch nicht, warum Kuppenspieler ein größeres Verletzungsrisiko als Nagelspieler haben sollten. Ich schlage auch vor, weniger von "Spiel ohne Nägel" zu sprechen und besser von "Kuppenspiel" zu sprechen. Ersteres hört sich für mich an, als hätten Kuppenspieler ein bedauerrnswertes Defizit.
Zitat Hansric: Ich bin seit 6 Monaten Kuppenspieler. Anfangs wegen Nagelbruch, dann aus Überzeugung. Nach meinen Erfahrungen muss Kuppenspiel keineswegs langsamer sein als Nagelspiel. Warum auch? Der Nagelspieler berührt erst mit dem Fleisch die Saite, drückt sie Richtung Schallloch und läßt sie dann über den Nagel gleiten. Die Finger des Kuppenspielers haben demnach den kürzeren Weg. Oder?
Na ja, wenn man das Video von MacKillop sieht, sollte der kuppenspieler die Saite stärker von unterhalb anschlagen bzw. eher zupfen. Bis man das mit der entsprechenden Handhaltung drauf hat, wird es dauern und man wird wahrscheinlich zunächst langsamer sein. Du gehst davon aus, dass man die Anschlagtechnik nicht ändert, dann wäre die Schlussfolgerung freilich logisch.
Gratulation Hansric! Was mich interessieren würde: wie sind denn deine Erfahrungen nun, was die Saitenwahl betrifft? Findest du, dass du möglicherweise andere Saiten für das Kuppenspiel benötigst vs. Spiel mit Nagel?
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23.03.2024 19:03
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