Ich habe mich in letzter Zeit mit Meister Dyens beschäftigt und sein Revoir Paris arrangement gelernt. Es war schwierig aber machbar und macht großen Spaß, es zu spielen. Jetzt habe ich aber rausgefunden, dass dieser Mann noch einen Haufen härterer Nüsse geschrieben hat, die ich gerne knacken würde. Seine Jazz Arrangements (besonders das von all of me) hat es mir angetan. Die sind aber wirklich nicht von schlechten Eltern und ich befürchte, dass ich noch ein bisschen üben muss, da ich beim erlernen seiner jazz Arrangements meines Lebens nicht mehr froh werden würde :') Als nebenbei Stück lerne ich von ihm La ballade des dames du temps jadis (oder so, kann leider kein französisch), was bisher nicht so schwierig war, bis auf den ein oder anderen Finger Spagat. Was habt ihr schonmal von dyens gespielt und was von ihm ist für eine Normalsterbliche Person erlernbar?
Dyens gefällt mir sehr gut, ist spielerisch aber nicht immer ganz einfach. Daher mein Kompliment, wenn du das eine oder andere Stück bereits spielen kannst.
Les 100 de Roland Dyens gilt so ein bisschen als pädagogisches Referenzwerk von ihm. Leider nicht ganz preiswert, dafür gibt es jedoch auf YT das Projekt Les 100 on Joe's Deck, wo sukzessive alle Stücke als pädagogische Gitarrenvideos eingespielt werden. So kann man sich einen Überblick und Unterstützung für das Studium verschaffen.
Roland Dyens geht nicht ohne seinem Tango en skaï. Aber wer anders als ehr selbst kann es so spielen, mit dieser Energie, mit dieser Präzision, mit so vielfallt von Expressionen ?
Der Tango ist schon harter Tobak. Nicht so schwer, wie er sich anhört, aber mit einigen Hürden, die man sehr sorgfältig üben muss - zumal der Meister das strategische Ritardando streng verbietet. Die Letttes sind dagegen sehr machbar (besonders Lettre et le neant 😂).
Die Jazz-Arrangements fand ich persönlich gar nicht so toll, was vielleicht daran liegt, dass ich selbst viel Jazz spiele. Man merkt Ihnen an, dass sie von einem Klassiker geschrieben wurden. Jemand, der vom Jazz herkommt, würde sie anders machen.
Ich habe etliche Duette von Dyens gespielt, u.a. Comme les grandes, und Poulbots. Lohnen sich total.
Übrigens gibt er vielen Stücken detaillierte Anweisungen zur Ausführung bei, die sehr hilfreich sind.
"zumal der Meister das strategische Ritardando streng verbietet. " Womit er auch recht hat :D
"Die Letttes sind dagegen sehr machbar (besonders Lettre et le neant 😂)." Ich denke auch nicht, dass ich die lettres lerne, ich hätte gerne größere Projekte. Diese sind dann doch schneller gelernt.
"Die Jazz-Arrangements fand ich persönlich gar nicht so toll, was vielleicht daran liegt, dass ich selbst viel Jazz spiele. Man merkt Ihnen an, dass sie von einem Klassiker geschrieben wurden. Jemand, der vom Jazz herkommt, würde sie anders machen. " Ich spiele auch viel Jazz und du hast vollkommen recht, sie sind keine typischen jazz Arrangements. Natürlich nicht, aber gerade das gefällt mir an ihnen. Er hat einen Standard genommen und ein Dyens-esques Klassik Stück daraus gemacht. Finde ich hammer. Sonst spiele ich die Tunes meistens nur auf Jams und da ist so ein Solo arrangement eine Abwechslung. Außerdem konnte ich mir aus seinen Stücken einige Voicings für mein comping und meine chord solos zum jazzen klauen
Auch wenn es kein Original-Stück von Dyens ist, ich habe früher mal eine Version von "Felicidade" gespielt, die dem Arrangement von Dyens sehr ähnlich war, Natürlich habe ich es nicht so schnell gespielt wie er und den einen oder anderen Killereffekt weggelassen... Ist kein einfaches Stück aber machbar.
Ich habe mich extrem mit der Musik von Roland beschäftigt, wir waren gute Freunde... Der Tango en skai ist ein genialer Bluff, er ist viel einfacher, als er klingt, wenn man die typischen Tangofloskeln eh schon kennt, sehr effektvoll eingesetzt, aber z.B. drastisch einfacher als der Valse en skai Meine zweite CD ( nur Musik von Roland) ( gibt es überall im Streaming) enthält auch einige einfachere Stücke, in den Citrons doux spiele ich nur nicht genau den originalen Text, aber es ist ein fantastisches Stück, das seine Kindheit in Tunesien einfängt. Die Jazz - und die Tangoarrangements sind durch die Bank sauschwer, empfehle die Lettres und das 100-Projekt zum Einstieg. Es gab von Lemoine vor gut 20 Jahren mal ein Booklet mit persönlichen Anmerkungen von Dyens zu seinen Stücken, da erfährt man einiges an Background. Ansonsten fragt mich!!
Zitat von Heike im Beitrag #9 ...Die Jazz - und die Tangoarrangements sind durch die Bank sauschwer, empfehle die Lettres und das 100-Projekt zum Einstieg....
Die "Les 100 de Roland Dyens" sehen tatsächlich interessant aus, 60,- pro Band sind aber natürlich ne Hausnummer.....sticht einer der beiden Bände als besonders gut heraus ?
Moin, ich mach jetzt keinen Extrathread dafür auf, aber wenn Ihr Euch schon immer gefragt habt, wie man "Dyens" eigentlich ausspricht, ich habe jetzt so lange auf youtube gesucht, bis ich dieses Video gefunden habe, bei dem er sich selbst vorstellt...
Und jetzt noch nachträglich als Antwort auf Deine Originalfrage "pixinguinha" arranged by roland dyens
trifft zumindest Deine Idee
Zitat, ich hätte gerne größere Projekte
wobei Du ja ursprünglich gefragt hattest, was wir von Dyens schon gespielt haben und was "für Normalsterbliche machbar sei" -- ich konnte es nicht spielen, deswegen die Machbarkeit nicht beurteilen, deswegen habe ich das bis jetzt hier nicht angeführt. Aber nach gestern würde ich sagen, dass Dein "Normalsterblich" nochmal ganz woanders angesiedelt ist als meins, von daher ist das eventuell doch was für Dich... ist halt brasilianisch, da weiß ich nicht, ob das Deinen Geschmack trifft, wobei ein choro ja auch oft wie jazz mit capirinha ist....
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02.09.2023 11:40
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