Zitat von Manfred im Beitrag #30

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Hallo Commissario, wenn Du den besten Gitarrenlehrer der Welt hast, dann muss es zwei geben. Den anderen hab nämlich ich. Auch bei uns dauert die Stunde oft 120 Minuten, und wir haben viel Spaß dabei. Er kann auch streng sein. Ich kann Vorschläge machen, auf die er eingeht. Wir sind schon zehn Jahre zusammen, und das soll noch eine Weile so bleiben. Unterricht auf Augenhöhe halt.

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Ich kann berichten dass das Gespräch mit dem Lehrer kurz aber nützlich war. Er erwartet dass ich das Stück so gut parat im Kopf habe dass ich mich bei einem Fehler selber wieder zurechtfinden kann ohne den Rhythmus zu verlieren. Das klappt nur bedingt. Er findet dass das auf jeden Fall "sitzen" muss. Naja, wie ich mir die Basis "draufschaffen" kann, das ist wohl vor allem meine Sache.

Ich werde mich wohl doch mal nach einem anderen Lehrer umsehen.

Er übersieht irgendwo, dass man als Schüler ohnehin dazu neigt, schwierige Passagen auswendig zu lernen und die Noten nur als Anhalt benutzt! So geht es mir u.a. bei komplizierten Akkorden, die ich beim ersten Durchgang meist nur verzögert spielen kann, weil ich die Noten erst einzeln erfassen muss. Beim zweiten Durchgang spiele ich den aus dem Kopf, aber ohne den Notensatz wirklich zu erfassen. Das merke ich spätestens dann, wenn der Akkord in einem anderen Stück auftaucht :-)

Je öfter ich ihm aber in verschiedenen Stücken begegne, desto eher wird er dauerhaft implementiert.

Mich persönlich bringt eher die Vielfalt meinem Ziel näher, als ein bestimmtes Stück auswendig zu können.

Das auswendig Spielen bestimmter Stücke kommt bei mir sowieso automatisch, wenn mir ein Stück richtig gut gefällt und ich es deshalb sehr häufig spiele.

Zitat von Bertram im Beitrag #32

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Er erwartet dass ich das Stück so gut parat im Kopf habe dass ich mich bei einem Fehler selber wieder zurechtfinden kann ohne den Rhythmus zu verlieren. Er findet dass das auf jeden Fall "sitzen" muss.

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Zitat von Bertram im Beitrag #32

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Ich werde mich wohl doch mal nach einem anderen Lehrer umsehen.

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Zitat von Bertram im Beitrag #32

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Er erwartet dass ich das Stück so gut parat im Kopf habe dass ich mich bei einem Fehler selber wieder zurechtfinden kann ohne den Rhythmus zu verlieren.

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Unbedingt!

Das wochenlange Üben an einem Stück, bei dem nur ein Fitzelchen nicht beherrscht wird, führt meines Erachtens nach zu nichts. Jedes Stück ist anders und vielen dürfte das genau wie Dir gehen: Man kommt flüssig durch durch das Stück, scheitert aber an einem oder wenigen Takten, egal wie oft man die nun spielt. Ein guter Gitarrenlehrer müsste nun eigentlich erkennen, wo da die Hürde für den Schüler liegt und versuchen, diese irgendwann im Verlauf seiner weiteren Unterrichtungen zu minimieren. Das sture Üben (und ggf. Scheitern) von nur einem Stück führt doch nur zu unnötigen Frustrationen auf beiden Seiten.

Wie gesagt: Bei meinem Lehrer kommen solche Stücke auf den Stapel "wird noch nicht flüssig beherrscht" und werden "im Auge behalten". Und - das ist das Lustige: Ein paar Gitarrenstunden später nimmt man sich dieses Stück noch einmal vor und es "läuft" auf Anhieb, weil man eben Fortschritte gemacht hat.

Kleines Beispiel dazu: Am ersten Stück in D-Dur, welches mir mein Gitarrenlehrer gegeben hatte, war ich völlig gescheitert. Trotz intensiven Übens - weil ich das Stück so toll fand - kam ich damit absolut nicht zurecht und habe es beiseite gelegt. Nach 10 weiteren Stunden habe ich es genommen und einfach so gespielt. Das sind genau die Erfolge die einem zeigen, dass der Unterricht etwas bringt! (Das in den 10 Stunden immer wieder Übungen in der zweiten Lage zur Abgrenzung von c / cis und f / fis gelaufen sind, muss ich wohl nicht erwähnen. SO geht ein guter Lehrer auf einen ein).

Natürlich könnte man jetzt sagen, dass ein guter Lehrer vorher hätte erkennen müssen, dass ich noch nicht soweit war, in D zu spielen. Aber erstens sind Lehrer keine Übermenschen und können sich natürlich auch irren und zum anderen mag ich diese anfängliche Überforderung immer sehr gerne, weil die mich richtig motiviert. Das weiß mein Lehrer natürlich auch ;-)

Erfinde deine eigenen musikalischen Dinge ! Immer etwas anderes. . Ein paar Akkorde und eine Melodie, und los gehts .

Da ich neben der erst seit 1 1/2 Jahren laufenden klassischen Ausbildung schon jahrelang E-Gitarre spiele und mich mit Aufnahmetechnik und Co. befasse, tue ich genau das immer wieder .

Ich liebe es, zu improvisieren - am liebsten mit anderen Musikern.

Zitat:
Ich liebe es, zu improvisieren - am liebsten mit anderen Musikern.

Das ist es doch, was am meisten Freude macht. Die letzte Viertelstunde einer Unterrichtseinheit dient der Improvisation. Mein Lehrer spielt eine Akkordfolge und ich darf darüber improvisieren. Dann wechseln wir die Rollen und sagen uns am Ende was gut und was nicht so gelungen war.

Unsere Lehrer scheinen tatsächlich verwandt zu sein - so machen wir es nämlich auch Wobei ich seinen göttlichen Bossa-Nova-Rhythmus mit den passenden Akkordwechseln noch nicht einmal ansatzweise nachahmen kann, so sehr ich mich auch bemühe ...

Wenn es einen interessiert, hier geht's zu seinem YouTube-Kanal:

https://www.youtube.com/@bertenkel6764/videos

Ich schätze meine Lehrer/innen sehr. Sie lassen mir alle drei Freiräume und machen, was ich will. 😅 Dabei führen sie mich unmerklich, wohin ich nach musikalischem Lehrplan soll.

Ei, solche Schelme. 🥳

Ach ... schön dass ihr alle die gleichen Fragen und Probleme habt wie ich. (51 Jahre 40 Jahre mit Gitarre).
Meine Meinung zum Thema auswendig spielen:
Wenn es gut werden soll führt kein Weg dran vorbei.
Erreichbar nur wenn Stücke zerlegt geübt werden. 2 bis 4 Takte... nicht mehr.
IN UND AUSWENDIG ODER AUS UND INWENDIG muss man ein Stück beherrschen. Dann fängt das gestalten an. Und ja ... man kann 5 Minuten Musik auswendig lernen. Bei einer ganzen Bach Suite ist das harte Arbeit! Aber es geht.

"PS: Stichwort Auswendig lernen - der Sinn dieses Ansatzes erschließt sich mir nicht. Die dafür "verbrauchten" kognitiven Kapazitäten könnten gut anders genutzt werden."

Aber ganz im Gegensatz: wenn die Stücke auswendig sitzen werden erst die Kapazitäten frei um Musik zu machen und nicht nur Noten zu spielen.

Zitat von Frank im Beitrag #43

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… Aber ganz im Gegensatz: wenn die Stücke auswendig sitzen werden erst die Kapazitäten frei um Musik zu machen und nicht nur Noten zu spielen.

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Beim Auswendigspielen schleichen sich - zumindest bei mir - nach einiger Zeit Flüchtigkeitsfehler ein, die erst dann auffallen, wenn ich wieder mit Blatt spiele.
Wer es gerne originalgetreu möchte, kommt also nicht ohne Noten aus.