Hallo liebe Leute, ich werde versuchen, mir einen Guitarlift selbst zu bauen. Wer mit Holz und Schleifpapier umgehen kann, müsste das doch hinbekommen? Ist mir lieber als 90,- für ne Plastikscheibe hinzulegen? Hat es schon jemand versucht?
Hallo Karel, kannst Du probieren, klar. Google das sonst mal im Delcamp Forum, das haben etliche rund um den Globus auch probiert und Bilder gepostet. In meinen Augen mit dürftigen Ergebnissen. Darf ich ein paar Gedanken dazu schreiben, ohne dass Du es mir krumm nimmst? Und wichtig: Ich mache "Werbung " für Guitarlift allein aus tiefster Überzeugung für das Produkt. Und aus Sympathie für Felix Justen den Gitarristen, der das Ding erfunden und mir sehr geholfen hat. - Innovation: Der Guitarlift ist tatsächlich eine Erfindung, sonst hätte es dafür auch kein Patent gegeben. Und man hätte früher schon mal von solchen Versuchen gehört. Wenn man also einen Nachbau macht, sollte man zumindest im Geiste dem Erfinder den Hut ziehen... - Optik: Ich wäre skeptisch, ob Holz ein adäquater Ersatz ist. Der Witz beim Guitarlift ist gerade die Transparenz des Plexiglases mit dem Effekt, dass die Stütze, wenn gut poliert 😋 auf der Bühne fast völlig verschwindet. Ich finde, das sieht schon toll aus, die Gitarre schwebt fast. - Festigkeit/Stück Plastik: Es reicht auch nicht, irgendein Plexiglas zu nehmen. Justen hat lang daran geforscht. Ich benutze übrigens die noch deutlich teurere dickere Variante. Das ist so stabil, dass man nicht merkt, dass man überhaupt mit einer Stütze spielt. - Saugnäpfe: Das A und O sind die Saugnäpfe und deren Zusammensetzung. Die von Guitarlift verwendeten halten EXTREM gut, sonst wäre das Ganze auch für die Katz, greifen aber nicht den Schellack an. Justen erzählte mir, da sei eine Menge Entwicklungsarbeit und Hirnschmalz reingegangen. - Geld sparen: Wer wie ich kein DIY Mensch ist, kann sich auf Amazon auch ein chinesisches Plagiat des Guitarlift bestellen und günstiger wegkommen. Hoffentlich mit schlechtem Gewissen, dass er/sie zur international für das kleine deutsche Unternehmen schwer zu verfolgende Patentbruch beiträgt. - Geld sparen 2: Wenn ich nachrechne, was ich pro Stunde verdiene und überlege, wie lang ich für einen akzeptablen Nachbau wohl brauchen würde, komne ich zzgl. Materialkosten auch schon in dreistellige Regionen. Für andere ist bei sowas aber sicher der Fun Faktor höher als bei mir. Nix für Ungut! Falls jemand trotzdem Eigenversuche in Angriff nimmt, bin ich auf die Resultate gespannt.
Ok, da ich keine Konzerte gebe, darf bei mir ein Stück Holz sichtbar sein, ich arbeite gern mit Holz und freue mich schon aufs Schablone zeichnen. Das Saugnapf Problem ist bekannt, ich werde mir die hoffentlich richtigen aussuchen. Die 2 Gitarren mit Schellack Boden werde ich weiterhin mit ergoplay Stützen spielen, mit diesen bin ich sehr zufrieden (deren Einstell-Möglichkeiten muss man genau ausloten, dann passt es, ich spiele mit 199cm Größe recht verpannungsfrei). Jetzt gehe ich Holz suchen ....
Zitat von ALotzow im Beitrag #17Und wichtig: Ich mache "Werbung " für Guitarlift allein aus tiefster Überzeugung für das Produkt.
+1
Zitat von ALotzow im Beitrag #17Guitarlift ist tatsächlich eine Erfindung <...> Wenn man also einen Nachbau macht, sollte man zumindest im Geiste dem Erfinder den Hut ziehen...
+1 - Allerdings ist ein privater (!!!!!) Nachbau auch patentrechtlich möglich.
Zitat von ALotzow im Beitrag #17Optik: Ich wäre skeptisch, ob Holz ein adäquater Ersatz ist. Der Witz beim Guitarlift ist gerade die Transparenz des Plexiglases mit dem Effekt, dass die Stütze, wenn gut poliert 😋 auf der Bühne fast völlig verschwindet.
Jein, es gibt den GL ja auch in schwarz... Wenn man nicht gerade extrem exponiert sitzt, ist der Unterschied GL/Stütze für die Nicht-Musikerpolizei IMHO nicht besonders groß.
Zitat von ALotzow im Beitrag #17Es reicht auch nicht, irgendein Plexiglas zu nehmen. Justen hat lang daran geforscht.
Na ja, Plexiglas ist ein Trademark für Polymethylmethacrylat. Das ist jetzt keine Raketentechnik; wer möchte, kann auch Makrolon nehmen (auch ein TM, für Polycarbonat), ist halt etwas teurer. Aber Sperrholz geht technisch auch, ist auch leichter (Dichte von Plexi/Makrolon > 1, von Sperrholz <1; die Mindestdicke braucht es gegen die Verwindung).
Zitat von ALotzow im Beitrag #17Geld sparen 2: Wenn ich nachrechne, was ich pro Stunde verdiene und überlege, wie lang ich für einen akzeptablen Nachbau wohl brauchen würde, komne ich zzgl. Materialkosten auch schon in dreistellige Regionen. Für andere ist bei sowas aber sicher der Fun Faktor höher als bei mir.
Plexi kostet ca. 20€, dazu die Näpfe und die Beinauflage (Heizungsrohrisolation). Wenn (!) Werkzeug und Material vorhanden sind, dauert es vielleicht eine Stunde, bis man eine mit dem Spielen anfangen kann: Sägen, entgraten, 4 Löcher bohren, Saugnäpfe anschrauben, Beinauflage aufstecken, fertig.
Zitat von ALotzow im Beitrag #17Wer wie ich kein DIY Mensch ist, kann sich auf Amazon auch ein chinesisches Plagiat des Guitarlift bestellen und günstiger wegkommen. Hoffentlich mit schlechtem Gewissen, dass er/sie zur international für das kleine deutsche Unternehmen schwer zu verfolgende Patentbruch beiträgt.
Ich bin vom GL überzeugt und habe mir 2 gekauft, da ich teilweise mit 2 Instrumenten zum Auftritt gehe und dann nicht umbauen möchte. Als armer Student hätte ich es vermutlich auch mit Selbstbau probiert. Ist ok und ja auch privat erlaubt. Ein Plagiat zu kaufen, wäre für mich aber die schlechteste aller Varianten:-/
... hiihi - Massivholz in der Dicke wäre aber konstruktiv auch doof. Cool könnte es sein, das Ding aus 3x4mm zu verleimen, dabei die Mittellage zwecks Gewichtersparnis mit großen Aussparungen zu versehen, quasi als Rahmenkonstruktion (die Brettgitarristen würden jetzt von "chambern" sprechen). Aber dann wird's wirklich zeitlich aufwändig.
An alle, insbes. auch Karel: Klar, macht das! Ich wollte auch niemanden demoralisieren oder so, ich hoffe, das wurde klar. Sonst sei es hier nochmal unterstrichen! Ich würde sowas nicht in 1 Stunde hinbekommen, aber das liegt an mir! Privat/abseits des Kommerziellen kann und soll man natürlich alles probieren, wozu man Lust hat. Postet mal Bilder, bin gespannt. Ihr könnt übrigens die Guitarlift Saugnäpfe auch einzeln bestellen, dann seid Ihr da sicher. Ich persönlich finde das Produkt nicht überteuert. Wenn ich bedenke, was ich für meine Gitarre zu zahlen bereit bin, ist die einmalige Anschaffung des Guitarlift wirklich Peanuts. Und: Felix Justen hat mehrmals nachjustiert, den Beinausschnitt für mich customised, alles auf Kulanzbasis. Das fand ich extrem gut!
Ich glaube, die schwarzen sind Auslaufmodelle bzw. nur noch bei den Schülerversionen zu haben, oder? Die bunte Platte von SJ ist ein spezialgelagerter Sonderfall.
Zitat von ALotzow im Beitrag #22Wenn ich bedenke, was ich für meine Gitarre zu zahlen bereit bin, ist die einmalige Anschaffung des Guitarlift wirklich Peanuts. Und: Felix Justen hat mehrmals nachjustiert, den Beinausschnitt für mich customised, alles auf Kulanzbasis. Das fand ich extrem gut!
+1 Ich habe meine Platten auf den Hamburger Gitarrentagen vor 6 Jahren gekauft (und seitdem ausschließlich im Einsatz, von der Oktav- bis hin zur Kontrabassgitarre); Felix Justen war da und ich hatte den Eindruck, dass er sich auch sehr für seine Kunden interessiert. Ich habe das Geld gerne ausgegeben, kann auch jeden verstehen, der entweder selbst basteln möchte und (als Schüler/Student) vielleicht auch muss (der GL hilft ja auch bei einer billigen Gitarre;-) - aber die Plagiate müssen nicht sein. Vergleichbar auch meine "zweitliebste Prothese", die Abel-Armstütze; mit dessen Entwickler hatte ich auch einen interessanten Austausch interessiert. (Hier geht's mir nicht um die Stütze, sondern um das Interesse der Entwickler an einem guten Produkt.)
Zitat von ALotzow im Beitrag #23Ich glaube, die schwarzen sind Auslaufmodelle bzw. nur noch bei den Schülerversionen zu haben, oder?
Nee, das ist auch das neue Carbonmodell, https://guitarlift.de/matt-black/. Und die "Professional-Line" (ok, bei einem Stück Plexi schaudert's mir bei den Begriffen, so gut, wie das Teil auch ist;-) ist auch noch in schwarz bestellbar.
Finde den GL auch super und hält auf meinen Lackierten auch bombenfest. Leider habe ich noch ein Instrument mit offenporigem, glatten Boden, da rutschen die saugnäpfe gnadenlos ab. Für diesen Fall werden sog. Folienpads beworben. Gibt es dazu Erfahrungen? Das letzte Mal, dass ich etwas auf eine Gitarre geklebt habe, war vor ca. 45 Jahren ein Klebebild der Rolling Stones auf meine erste von meiner Tante geschenkte Gitarre. Das fand sie wenig gelungen...
Die Folienpads sollen dafür sorgen, dass der GL nicht verrutscht oder sich vom Gitarrenboden entfernt. Diese Aufgabe erledigen sie perfekt und nachhaltig. Die Entfernung der Pads ohne Beschädigung des Bodens ist danach schwieriger als das Anbringen. Mir ist es jedenfalls nicht gelungen.
Ich meine auch gelesen zu haben, dass die Pads helfen sollen, eine einmal gefundene, optimale Position des GL immer wiederzufinden, indem die Pad die Positionen der Saugnäpfe markieren!?
Zitat von Manfred im Beitrag #28Die Entfernung der Pads ohne Beschädigung des Bodens ist danach schwieriger als das Anbringen. Mir ist es jedenfalls nicht gelungen.
Hast Du's mal mit (leichtem) Erwärmen probiert?
Zitat von Harald im Beitrag #29Ich meine auch gelesen zu haben, dass die Pads helfen sollen, eine einmal gefundene, optimale Position des GL immer wiederzufinden, indem die Pad die Positionen der Saugnäpfe markieren!?
Hmm, für mich ist praktisch, dass ich den Lift an die verschiedenen Sitzpositionen anbieten kann; ich persönlich muss nicht immer dieselbe Position wiederfinden, da der GL etwas um den Schenkel rotieren kann.
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28.05.2023 15:22
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