Zitat von RibaldCorello im Beitrag #21Ich habe in meinem Arbeitszimmer (da sind meine Gitarren) einen Luftbefeuchter der auf 45 % eingestellt ist, das funktioniert ziemlich gut, ich überwache das mit einem 2. Feuchtigkeitsmesser.
Hallo Uwe, den hab ich auch... Wie hast Du den aufgestellt? Am Boden?
Das mit einem zweiten Messgerät zu kontrollieren, ist klug. Bei mir steht er auf dem Boden und, um 45% bei den Gitarren (auf der Couch) hinzubekommen, muss ich ihn auf 60% programmieren. Ich denke, das liegt am Standort des Messfühlers.
ich habe den Befeuchter in Kniehöhe so ungefähr in der Mitte des Raumes positioniert mein Arbeitszimmer ist ca. 12 qm gross. die Gitarren stehen auf dem Ständer an der Wand daneben, wobei der Auströmer in die Mitte des Raumes zeigt, also weg von den Gitarren.
Zitat von AndreasLindae im Beitrag #24… Es gibt z.B. das Prozedere mit einer Salz-Lösung, wo das Ergebnis 75% sein muss. Ich hab zwar von Physik relativ gute Ahnung, versteh das aber nicht wirklich. Hat jemand hier wissenschaftlich Ahnung, warum das 75% sind und wie das begründet ist? LG Andreas
Unter fischer-barometer.de wird im blog sehr gut beschrieben, wie diese 75% bei der Salzmethode zustandekommen und besonders, dass hier Salz nicht gleich Salz ist und Wasser nicht gleich Wasser: Empfehlung für beste Ergebnisse: NaCl aus der Apotheke und destilliertes Wasser, sonst gibt es zu viele Schwankungen um die 75% …
Müssen die digitalen Hygrometer eigentlich auch nach ein paar Jahren überprüft werden? Oder sind deren einmal festgestellten Kallibrierungswerte dauerhaft stabil?
Da Andreas gefragt hat wie das mit der Hygrometereichung und den 75 % funktioniert: Ein Gedankenexperiment :-)
Ich fülle eine Schale mit Wasser. Dann treten ständig Wassermoleküle aus der Flüssigkeit in die Luft über und umgekehrt. Wenn die Luft trocken ist, treten in der gleichen Zeit mehr Wassermoleküle aus der Flüssigkeit in die Luft über als umgekehrt (Wasser verdunstet).
Jetzt packe ich die Wasserschale in eine verschlossene Plastiktüte. Auch hier verdunstet weiter Wasser, bis die Luft so feucht ist, dass in der gleichen Zeit gleichviele Wassermoleküle aus der Flüssigkeit in die Luft übertreten wie aus der Luft in die Flüssigkeit. Das nennt sich "Dynamisches Gleichgewicht". Wenn sich dieses Gleichgewicht eingestellt hat, hat man eine relative Luftfeuchte von 100 %.
Gebe ich jetzt Salz ins Wasser, dann halten die Salzteilchen (z.B. bei Kochsalz sind das Natrium-Ionen und Chlorid-Ionen) die Wassermoleküle in der Flüssigkeit etwas stärker zurück. Die Anzahl der Wassermoleküle, die aus der Flüssigkeit in die Luft übertreten wird weniger, so dass jetzt mehr Wassermoleküle aus der Luft in die Flüssigkeit übertreten als umgekerht. Die Luft wird trockener, bis sich ein neues Gleichgewicht eingestellt hat.
Dieser Effekt wird stärker, je mehr Salz ich dazugebe. Also je mehr Salz im Wasser, desto trockener wird die Luft in der Tüte. Wie bekomme ich dann einen vernünftigen Wert zum Eichen? Ich stelle eine gesättigte Salzlösung her. Das bedeutet ich rühre solange Salz ins Wasser, bis sich nichts mehr auflöst und ein Bodensatz ungelöst bleibt. Diese gesättigte Lösung hat bei einer bestimmten Temperatur immer die gleiche Salzkonzentration, so dass sich dann auch immer die gleiche Luftfeuchte über der Lösung einstellt. Bei Kochsalz sind das dann eben die ca. 75% relative Feuchte. Mit anderen Salzen (z.B. Magnesiumchlorid) lassen sich andere Werte einstellen.
Richtig genau wird das nur, wenn man reines Kochsalz (Natriumchlorid) ohne Zusätze und destiliertes Wasser verwendet (im Leitungswasser sind ja andere Salze schon drin gelöst). Wie groß der Fehler mit Speisesalz und Leitungswasser ist, weiß ich aber nicht. Ich vermute nicht größer als +- 5%.
LG Jens
Ah - habe gerade gesehen Charlie war schneller mit einer Antwort. :-)
Zitat von AndreasLindae im Beitrag #24… Es gibt z.B. das Prozedere mit einer Salz-Lösung, wo das Ergebnis 75% sein muss. Ich hab zwar von Physik relativ gute Ahnung, versteh das aber nicht wirklich. Hat jemand hier wissenschaftlich Ahnung, warum das 75% sind und wie das begründet ist? LG Andreas
Unter fischer-barometer.de wird im blog sehr gut beschrieben, wie diese 75% bei der Salzmethode zustandekommen und besonders, dass hier Salz nicht gleich Salz ist und Wasser nicht gleich Wasser: Empfehlung für beste Ergebnisse: NaCl aus der Apotheke und destilliertes Wasser, sonst gibt es zu viele Schwankungen um die 75% …
Müssen die digitalen Hygrometer eigentlich auch nach ein paar Jahren überprüft werden? Oder sind deren einmal festgestellten Kallibrierungswerte dauerhaft stabil?
Oh, interessant und auch logisch. Danke! Mit einem der Billigteile (die man im 6-er Pack kaufen kann) hab ich das schon probiert. Es zeigt nur 65% an... Vielleicht ist das, weil ich Küchen-Salz mit Zusätzen verwendet hab. Grade die Zusätze, dass es gut fließt werden alles verfälschen.
Bei den digitalen hatte Harald weiter oben geschrieben, dass man die nicht kallibrieren muss. Ich würde es trotzdem alle Monate mal checken.
Zitat von JensB im Beitrag #36Da Andreas gefragt hat wie das mit der Hygrometereichung und den 75 % funktioniert: Ein Gedankenexperiment :-)
Ich fülle eine Schale mit Wasser. Dann treten ständig Wassermoleküle aus der Flüssigkeit in die Luft über und umgekehrt. Wenn die Luft trocken ist, treten in der gleichen Zeit mehr Wassermoleküle aus der Flüssigkeit in die Luft über als umgekehrt (Wasser verdunstet).
Jetzt packe ich die Wasserschale in eine verschlossene Plastiktüte. Auch hier verdunstet weiter Wasser, bis die Luft so feucht ist, dass in der gleichen Zeit gleichviele Wassermoleküle aus der Flüssigkeit in die Luft übertreten wie aus der Luft in die Flüssigkeit. Das nennt sich "Dynamisches Gleichgewicht". Wenn sich dieses Gleichgewicht eingestellt hat, hat man eine relative Luftfeuchte von 100 %.
Gebe ich jetzt Salz ins Wasser, dann halten die Salzteilchen (z.B. bei Kochsalz sind das Natrium-Ionen und Chlorid-Ionen) die Wassermoleküle in der Flüssigkeit etwas stärker zurück. Die Anzahl der Wassermoleküle, die aus der Flüssigkeit in die Luft übertreten wird weniger, so dass jetzt mehr Wassermoleküle aus der Luft in die Flüssigkeit übertreten als umgekerht. Die Luft wird trockener, bis sich ein neues Gleichgewicht eingestellt hat.
Dieser Effekt wird stärker, je mehr Salz ich dazugebe. Also je mehr Salz im Wasser, desto trockener wird die Luft in der Tüte. Wie bekomme ich dann einen vernünftigen Wert zum Eichen? Ich stelle eine gesättigte Salzlösung her. Das bedeutet ich rühre solange Salz ins Wasser, bis sich nichts mehr auflöst und ein Bodensatz ungelöst bleibt. Diese gesättigte Lösung hat bei einer bestimmten Temperatur immer die gleiche Salzkonzentration, so dass sich dann auch immer die gleiche Luftfeuchte über der Lösung einstellt. Bei Kochsalz sind das dann eben die ca. 75% relative Feuchte. Mit anderen Salzen (z.B. Magnesiumchlorid) lassen sich andere Werte einstellen.
Richtig genau wird das nur, wenn man reines Kochsalz (Natriumchlorid) ohne Zusätze und destiliertes Wasser verwendet (im Leitungswasser sind ja andere Salze schon drin gelöst). Wie groß der Fehler mit Speisesalz und Leitungswasser ist, weiß ich aber nicht. Ich vermute nicht größer als +- 5%.
LG Jens
Super gut. Danke! Diese Erklärung hatte ich gesucht. Sie ist sehr logisch. Bei der von Charlie genannten Webseite stehen die Toleranzen unter Blog -> Tipps und Tricks) Aber nur für Salz ohne Zusätze. Speisesalz hat ja immer den "Fließ"-Zusatz.
Zitat von Charlie im Beitrag #39… Testo zeigt auf der Internetseite Beispiele für Kallibrierungszertifikate, ein Feld ist vorgesehen für „Datum der empfohlenen Rekalibrierung“ …
Ich hab mir ja letzte Woche den testo 608-H1 gegönnt. Da ist ein Kalibrierprotokoll dabei ohne so ein Datum. Auf der Rückseite steht, dass man Kalibierzertifikate anfordern kann, die man benötigt, wenn man das Gerät in einem ISO 9001 zertifizierten Unternehmen einsetzen will. Da steht dann drauf, wann es erneut kalibriert werden muss. Das stimmt. Dabei wird das Gerät neu kalibriert. Der Preis für so ein Zertifikat ist aber viel höher als das Gerät selbst, weil die Genauigkeit wohl dann höher ist. Als Käufer bekommt man also erst mal keinen Hinweis, dass die Kalibrierung irgendwann wiederholt werden muss. Auf der testo-Webseite steht aber etwas über die Langzeitstabilität: ±1 %rF / Jahr. Man sollte es also nach Jahren wieder mal checken...
Das ist eine wertvolle Information, Andreas, danke dafür! Wenn es jährliche Wertverschiebungen gibt und man ohne teures Kallibrierungszertifikat die Grundabweichung nicht kennt, ist man wohl trotz digitalem Hygrometer gut beraten, nach Salz- oder Lappenmethode immer mal wieder zu überprüfen, wo man so mit dem Messwert liegt. Ich hatte bisher gedacht, der Vorteil der digitalen Geräte läge darin, dass man eben nicht mehr kontrollieren müsse …
Zitat von Charlie im Beitrag #41 … Ich hatte bisher gedacht, der Vorteil der digitalen Geräte läge darin, dass man eben nicht mehr kontrollieren müsse …
Wenn man sich vor Augen führt, dass ein Haarhygrometer alle 2-3 Wochen regelmäßig regeneriert und kalibriert werden muss, damit es nicht gefährlich zu hohe (!) Phantasiewerte vorgaukelt, braucht ein Digitalhygrometer mit einer Langzeitstabilität von +/-1%/Jahr schon (fast) nicht mehr kontrollieren werden, da bei einer Genauigkeit von +/- 3% eine Überprüfung spätestens alle 3 Jahre erfolgen müßte. Im Vergleich zum Haarhygrometer fast eine Ewigkeit.
Zudem ist man gut beraten, mit einer vorgeschobenen unteren Grenzen zu arbeiten, z.B. 45% rL, wie Peter es macht. 😉
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17.12.2023 13:21
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