Hallo,

Mit Spieltechnik hat die Frage zwar nicht viel zu tun, aber off-topic ist sie ganz sicher nicht und einen anderen Bereich habe ich nicht gefunden.

Was sind eure Lieblingsstücke und / oder Komponisten aus dem Bereich Klassische Gitarre?

Ich stelle fest, dass ich am liebsten Musik ab der Mitte des 20. Jahrhunderts spiele. Villa-Lobos, Castelnuovo-Tedesco, Brouwer, die Sarabande von Poulenc, Homenaje von de Falla, Simple Preludes von Reginald Smith-Brindle - das sind die Stücke und Komponisten, zu denen ich immer wieder zurückkehre. Abgesehen davon höre und spiele ichviel Jazz, das können wir aber gern unter off-topic diskutieren.

Was sind eure Favoriten?

Viele Grüße Stephan



PS Apple Music hat einen neuen Dienst „Apple Music Classical“. Die dreistündige Playlist Klassische Gitarre hat alle, aber wirklich alle Schmachtfetzen - Recuerdos, die Romanze, Una Limosna…, Cavatina, Asturias. Nix für mich.

Meine "Lieblingsstücke" bzw. "Komponisten ändern sich, je nachdem was ich gerade spiele

Aber ich möchte vielleicht auf einen m. E. sehr interessanten Komponisten hinweisen, der vielleicht etwas unterschätzt wird.
Dusan Bogdanovic.
Zeitgenössischer Komponist, Gitarrist der also das Instrument, für welches er komponiert genau kennt.
Ich habe von ihm bisher die "3 African Sketches" gespielt (1. Satz recht effektvoll, 2. Satz ungewohnt-ohne Takteinteilung)
und letztes Jahr den "Esmeralda's Waltz" (aus dem Book of Unknown Standards wo er Jazz verarbeitet)
Teilweise nicht ganz leicht zu spielen aber sicherlich sehr lohnenswert.

@Admins
Wie ist eigentlich die urheberrechtliche Situation?
Ist es erlaubt z.B. ein noch geschütztes Stück von ihm in die Rubrik Gitarre in Aktion einzustellen?

Hallo,

es gibt zwar immer wieder neues, aber eben auch einige Konstante, die jederzeit funktionieren:

Bachs Präludium 998 und 999, Fuge 1000, Sarabande und Tempo di Bouree 1002: rücken Hirn und Herz wieder gerade, ersetzen den Therapeuten
Tarregas Capricho Arabe, Präludium 2, Maria: fließend, wie gemacht für linke und rechte Hand :-)
Morreno-Torroba fürs Kopfkino

Dabei kommt es noch nicht mal darauf an, ob ich es gut oder schlecht spielen kann. Die Sachen machen halt glücklich.

Bei mir ist das alles etwas anders. Ehrlich gesagt, kann ich Caprichio Arabe, viele Bach- und Tarrega- und Sor-Stücke, ganz vorne mit dabei BWV 1006a, Lagrima, RDLA et. al. einfach nicht mehr hören. Sie sind irgendwie ausgespielt und ausgehört.
Ich such immer intensiver nach guten Stücken, die Spass machen werden. Fündig werde ich da manchmal bei Andrew York (einige Stücke). Leider hat er immer seinen Daumen drauf und youtube meldet stets Copyright-Claims, die für mich aber nicht viel zu sagen haben, weil ich eh nicht monetarisiere. Sie verärgern immer nur. Ich habe das mit ihm geklärt.

Extrem viel Spass machen mir die Bearbeitungen von Pop-Stücken wie "Nothing else matters" oder die Filmmusik von "Schindlers List". Das sind super Stücke. Ich habe diese Sachen mit Irin, meiner (leider Ende 2022 verstorbenen) Viola/Violinistin zusammen gespielt, es gibt aber auch Gitarre Solo-Versionen. Das kam immer extrem gut bei den Zuhörern an und hat einen heiden Spaß gemacht. Die Aufnahmen sind nie veröffentlich worden aus Copyrightgründen.

Dann find ich die Folias-Variationen immer gut. Die hatte ich auch mit Irin zusammen aufgenommen (die von Corelli). Ich träume noch immer davon, die von Llobet spielen zu können... Sind sehr schwer.

Hi Stephan,
meinst Du Stücke/Komponisten die man gerne hört und die man gerne spielt ? Meine ganz großen Favoriten (hörenderweise) sind Antonio Lauro (die Venezulanischen Walzer) und Agustin Barrios(Cathedral, Julia Florida) aber gerade bei letzterem habe ich kaum ne Chance, die Sachen vernünftig selber zu spielen. Villa-Lobos natürlich (die Suite populaire brasilienne) und die Sonaten von Manuel Ponce find ich klasse.

Nicht mehr klassisch, aber immer noch Nylon und ich kann's auch selber spielen: Baden Powell, Thema Triste, Valsa sem nome. Überhaupt alles südamerikanische, ich spiel immer wieder Milongas rauf und runter (Juan Buscaglia, Maximo Pujol,Abel Fleury) oder Stücke wie Lheylani oder Homenaje a Antonio Lauro von Jose Cisneros. Das ist natürlich alles auch nicht klassisch "klassisch" - Stücke auf die ich da spielend immer wieder (gerne) zurückkomme sind eher Kleinkram aus dem Übungsbereich also Etüden von Sor ( die h-moll Etüde op35 -22 ),Carcassi (op 60 - 7),Tarrega (Em-Etüde) oder Coste ( Lecon 24 aus "seiner" Carcassi-Schule) sowie lauter kleine Übungsstücke aus den Sagreras-Schulen. Außerdem in meinem "auswendig und immer wieder Ordner" El Vito" in der Version von Jose Azpiazu, die Behrend-Version von Greensleeves, Winters Prelude von David Qualey und Sueno von Jose Vinas. Irgendwann werde ich auch versuchen, Alhambra und Capricchio Arabe vernünftig draufzukriegen - klar sind die abgenudelt, aber ich gehe nicht viel auf Konzerte, deswegen mag ich beides immer noch. Noch relativ neu aber immer wieder auf dem Notenpult Maria Linnemann - Suite for lovers

Gruß
Sascha

Hi Andreas,

Zitat

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Fündig werde ich da manchmal bei Andrew York (einige Stücke).

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der klingt in der Tat sehr interessant, spontan gefällt mir die Numen-Suite sehr gut, und das Stück Yamour.....welche Stücke von ihm spielst Du denn und wie schwer würdest Du die einschätzen

Gruß
Sascha

Ich darf wieder mal feststellen - nahezu 1:1 mein Geschmack :-)

Zitat von Sascha im Beitrag #6

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Hi Stephan,
meinst Du Stücke/Komponisten die man gerne hört und die man gerne spielt ? Meine ganz großen Favoriten (hörenderweise) sind Antonio Lauro (die Venezulanischen Walzer) und Agustin Barrios(Cathedral, Julia Florida) aber gerade bei letzterem habe ich kaum ne Chance, die Sachen vernünftig selber zu spielen. Villa-Lobos natürlich (die Suite populaire brasilienne) und die Sonaten von Manuel Ponce find ich klasse.

Nicht mehr klassisch, aber immer noch Nylon und ich kann's auch selber spielen: Baden Powell, Thema Triste, Valsa sem nome. Überhaupt alles südamerikanische, ich spiel immer wieder Milongas rauf und runter (Juan Buscaglia, Maximo Pujol,Abel Fleury) oder Stücke wie Lheylani oder Homenaje a Antonio Lauro von Jose Cisneros. Das ist natürlich alles auch nicht klassisch "klassisch" - Stücke auf die ich da spielend immer wieder (gerne) zurückkomme sind eher Kleinkram aus dem Übungsbereich also Etüden von Sor ( die h-moll Etüde op35 -22 ),Carcassi (op 60 - 7),Tarrega (Em-Etüde) oder Coste ( Lecon 24 aus "seiner" Carcassi-Schule) sowie lauter kleine Übungsstücke aus den Sagreras-Schulen. Außerdem in meinem "auswendig und immer wieder Ordner" El Vito" in der Version von Jose Azpiazu, die Behrend-Version von Greensleeves, Winters Prelude von David Qualey und Sueno von Jose Vinas. Irgendwann werde ich auch versuchen, Alhambra und Capricchio Arabe vernünftig draufzukriegen - klar sind die abgenudelt, aber ich gehe nicht viel auf Konzerte, deswegen mag ich beides immer noch. Noch relativ neu aber immer wieder auf dem Notenpult Maria Linnemann - Suite for lovers

Gruß
Sascha

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Zitat von Sascha im Beitrag #7

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Hi Andreas,

Zitat

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Fündig werde ich da manchmal bei Andrew York (einige Stücke).

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der klingt in der Tat sehr interessant, spontan gefällt mir die Numen-Suite sehr gut, und das Stück Yamour.....welche Stücke von ihm spielst Du denn und wie schwer würdest Du die einschätzen

Gruß
Sascha

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Ich will demnächst Woven World und Andecy aufnehmen. Später evtl. auch Home. Home ist technisch einfach, aber muss gut aufgenommen sein. Woven world schätze ich leichter ein als Andecy. Ich hab Probleme mit dem Schwierigkeitsgrad, weil ich als sehr schwer geltende Stücke z.T. machbar finde und mittlere Stücke dagegen schwer. Jeder ist anders...Andecy ist deshalb eine Herausforderung, weil man die Stimmung da treffen muss und es dann ganz locker von der Hand gehen muss. Einige spielen das zu mechanisch. Ich kann das inzwischen (glaub ich jedenfalls :)), aber mach noch zu viele Fehler.

Hallo zusammen,

meine persönlichen Favoriten wurden teilweise bereits genannt: Barrios' Julia Florida oder Mallorca von Albéniz sind für mich z. B. Balsam für die Seele und auch die ersten Präludien von Tárrega oder Villa-Lobos hole ich immer wieder gerne hervor, um z. B. nach Feierabend abzuschalten. Dabei spielt es für mich weniger eine Rolle, dass es sich teilweise um x-fach intepretierte "ausgenudelte" Werke handelt. In manchen Gemütslagen müssen es eben einfach "Shantys" sein.

Bislang nicht genannt: Llobets Bearbeitungen katalanischer Volkslieder, z. B. Canco del Lladre, Lo Fill del Rei oder El Noy de la Mare - in meinen Augen allesamt zauberhaft und technisch oft anspruchsvoller als im ersten Moment angenommen - der Teufel steckt im Detail.

Auch Mertz spiele ich immer wieder gern, wenn die Stimmung passt.

Ich würde noch Sergio Assad ergänzen; da gibt es doch z.B. diese schöne Elegie namens "Farewell" - kennen bestimmt schon viele. Das Stück gibt es in einer Soloversion, aber auch sehr schön mit Duett mit Odair. (auch hier besteht ein wenig die Gefahr des Überhörens)

Gruß Gitarrenmichel

Die Stücke, zu denen ich immer wieder zurückkehre, sind die alten Stücke für Vihuela oder für die Renaissancelaute.
Zunächst die Sammlungen von Emilio Pujol und Jiri Jirmal mit Renaissancestücken aus dem Siglo D'Oro meiner zweiten Heimat Spanien.

Dann etwa ein Dutzend Stücke von John Dowland.

Und schließlich einige Ricercari und Fantasien von Francesco da Milano. Diese Musik ist für mich würdig, sogar von Engeln gespielt zu werden!

Obwohl bei mir auch eine Renaissancelaute herumliegt. spiele ich diese Stücke meistens auf der Gitarre, gerne auch auf der zehnsaitigen oder gar auf der Flamenca.