Zitat von ollo im Beitrag #12Hallo Burhhard, interessant, kannst du die Gitarre zu Forentreffen mitbringen, falls du kommst? .
Ja bring ich mit. Ich finde auch das man die nicht so laut spielen muß. Ich bringe auch ein Santos Nachbau mit den Peter noch nicht gehört hat. Also keine stumpfe Kopie. Gruß Burghard
Überleg dir gleich die Verkaufspreise, wenn sie dir dann aus der Hand gerissen werden....
Zitat von Manfred im Beitrag #13Genauer: Ein Erlbacher Meister, Frank-Peter Dietrich. Er hat sie kürzlich noch eigenhändig repariert. Sie brauchte neue Bünde.
Ich hatte es mir schon gedacht, dass es der F.P. Dietrich war. So weit ich weiss, baut dort und Umgebung sonst niemand Panormo–Kopien – oder?
Hallo Burghard, ich finde auch, dass man nicht laut spielen MUSS, der Witz ist, dass es auf dieser Gitarre geht, ohne dass es ordinär klingt. Ein berühmtert Protagonist und Spieler dieser Art von Gitarren, und auch einige seiner zeitgenössischen Kollegen haben allerdings geschrieben, man solle Gitarren so laut wie möglich spielen, ohne dass es häßlich wird, eine Meinung, die in Gitarristenkreisen auch heute noch gültig ist. Der Mann hieß übrigens Aguado und war neben Sor der Verfasser der maßgeblichen Gitarrenschulen seiner Epoche. Jörg
So laut wie möglich – darüber kann man sicher trefflich streiten. Kleine Gitarren des 18./19. Jahrhunderts, Darmsaiten, Kuppenspiel – Lautstärke ist etwas sehr relatives. Die Gitarre ist nun mal kein lautes Instrument, wobei es natürlich Unterschiede gibt. Stauffer und Panormo waren nicht ohne Grund so erfolgreich, Lautstärke spielte dabei sicher auch eine Rolle.
Ist deine Stauffer eine exakte Kopie?
Ich fände es ja wahnsinnig spannend, mal ein Original neben einem Nachbau derselben Gitarre zu hören.
Hi Oliver Ob man sich über Aguado´s Aussagen streiten sollte, da bin ich mir nicht so sicher. Ich hatte mal eine originale Stauffer von 1809 und die war LAUT, immerhin so laut, dass sie im Duo neben einer Ramirez 1A bestanden hatte. ich war so blöd, sie zu verkaufen für irgendsoeine Moderne Gitarre, würde ich heute nie wieder tun. Auch andere kleine Gitarren in meinem Besitz sind nicht gerade leise, u.A. ein Arrias-Nachbau, und das Thema Lautstärke war, wie Aguado´s Empfehlung zeigt, immer schon ein Thema. Warum also auf Lautstärke verzichten, wenn das Instrument es hergibt. Ich finde auch, dass Tonqualität durchaus mit Quantität einhergeht, "unt erspielte" Gitarren mag ich nicht so besonders. Das bedeutet nicht, das ich den ganzen Tag herumdonnere, aber dynamische Bandbreite ist schon eine feine Sache. Jörg
Zitat von Jörg Wagner im Beitrag #22Warum also auf Lautstärke verzichten, wenn das Instrument es hergibt.
Das sehe ich durchaus auch so. Die dynamische Bandbreite sollte man ruhig ausschöpfen. Mich stört es eher, wenn jemand versucht mehr aus einem Instrument herauszuholen als es hergibt bzw. Klangqualität durch Lautstärke zu ersetzen. Da kommen wir aber in einen Bereich, in dem man den Raum, in dem man gerade spielt, berücksichtigen muss etc. Das wäre einen eigenen Thread wert.
Vielleicht geht es nicht um laut Spielen, sondern um die Erzeugung eines kräftigen Tons. Die Wiener Gitarristin Luise Walker empfahl Schülern nicht zu zart zu zupfen, sondern zu versuchen, einen runden kräftigen und damit klar definierten Ton zu erzeugen.
....und damit steht sie ganz in der aguado´schen Tradition. Genau darum geht es. Ich habe so meine Schwierigkeiten damit, dass Alte Musik für Manche gleich mit leise assoziiert wird. Jörg
Zitat von Jörg Wagner im Beitrag #14Hi, seit Dienstag habe ich nun meine Kresse/Staufer 8-saitig und BIN BEGEISTERT. Griffbrettbreite 48 mm am Sattel und zu meiner Verblüffung ganz normal greifbar.Als ich sie in der Werkstatt ausprobierte, sagte der Meister, ich müsse nicht unbedingt so laut spielen . Sobald ich gelernt habe, hier Bilder zu posten, gibt es ein paar Portraitfotos. Jörg
Hallo Jörg, ich freue mich und gleich möchte dich fragen, ob es für dich einen besonderen Anlass gegeben hat, diese Gitarre zu bestellen. Ich frage weil, als ich in der Pandemie ein Torres-Modell in Auftrag gegeben habe, hatte ich mir fest vorgenommen, damit ausschließlich spanische Literatur aus dem 19. zu spielen. Keine große Werke, eher Etüden und kurze Stücke. Ich habe z.B. die Etüden von Fernando Sor (die von Segovia ausgewählt) mit zunehmender Befriedigung endlich mal durchgenommen, ausnahmslos. So habe ich die Pandemie, teilweise mindestens, weggespielt 8) Also, hast du ein Projekt mit deiner neuen in Sicht? Gruß, Ugo
Hallo Ugo, ich habe mich in letzter Zeit mit Sor, Coste, Regondi, Zani de Ferranti, Mertz und anderen Gitarristn aus der Zeit beschäftigt und hatte den Eindruck, dass deren Kompositionen auf einer entsprechenden Gitarre besser darstellbar sind, als auf modernen "Großkalibern", und habe das Gefühl, das trifft für mich so auch zu, besonders was die Ansprache und Reaktionsschnelligkeit der Gitarre angeht. Das erleichtert das Spielen der Werke enorm. Ich habe auch den Eindrfuck, dass andere Literatur auf der Gitarre gut darstellbar ist. Die Gitarre ist für mich eine große Bereicherung. Jörg
Gitarrenmichel hatte mich im Vorstellungsthread dazu angeregt, über meine beiden Romantischen Gitarren zu berichten, und ich hoffe, dass das hier der richtige Ort ist. Meine erste Romantische Gitarre war eine Lacôte-Kopie, die mir Martin Okenica 2019 in Holíč in der Slowakei gebaut hat. Sie hat enen etwas kleineren Korpus aus Ahorn, das optisch völlig unspektakulär ist, also kein Flamed Maple oder gar Birds-Eye-Maple. Die Decke ist aus europäischer Fichte. Beim Hals-Korpus--Übergang hat er verschiedene Variationen angeboten, ich habe mich für die einer modernen Gitarre ähnlichen Griffbrett-bis-zumSchallloch Variante entschieden. Heute baut er das so, dass Grffbrett und Decke irgendwie nahtlos ineinander übergehen.https://www.okenicaguitars.com/instruments/35 Die Mensur beträgt 62 cm, die Sattelbreite 50 mm. Statt mithilfe modener Gitarrenmechaniken stimme ich meine Lacôte mit Wittner internally mechanized pegs, gear ratio 1:8.5, die so aussehen we Geigenwirbel aber durch eine 1:8,5 Übersetzung das Stimmen erleichtern. Was eine Romantische Gitarre wohl grundsätzlch von einer modernen Gitarre unterscheidet, ist die Art der Verbalkung, das Ladder-Bracing, das später vom Fan-Bracing abgelöst wurde. Ja, mir hat meine Lacôte-Kopie sowohl vom Klang als auch von der Besipelbarkeit gleich sehr zugesagt. Sie war auch mit €1900 inkl. Versand ein ziemliches Schnäppchen, heute bekommt man wohl keine Okenica mehr unter 4000 Euro. Ich hatte dann irgendwann die Idee, mir eine weitere Romanntika zu gönnen, und habe mir von Jan Tuláček eine Panormo-Gitarre bauen lassen, ein Fecit-Modell, das ebenfalls Ladder-gebraced ist.(Sonst haben Panormos Fan-Bracing) Mensur 63cm, Sattelbreite 48mm, im Gegensatz zur Lacôte hat sie einen Flamed-Maple-Korpus, Gitarrenmechaniken und eine Schellack-Politur. Kostenpunkt 3100 Euro mit Versand. https://www.tulacek.cz/projects/Panormo/index.html Wie fällt der Vergleich aus? Vom haptischen bevorzuge ich den flachen Halsrücken mit der Mattlackierung der Lacôte. Und der Klang?? Hier ein ganz kurzer Vergleich:https://www.youtube.com/watch?v=YrEAgv59K74
Danke Christian, für deinen ausführlichen Bericht. Okenica und Tulacek sind ja renommierte Gitarrenbauer. Beides schöne Instrumente, die Okenica klingt in meinen Ohren direkter, die Tulacek eher verhaltener, jedenfalls beim ersten Wechsel in der Tonspur. Liegt es am Modell, am Erbauer oder nur an meinen Ohren? Jedenfalls nochmal vielen herzlichen Dank dafür.
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31.08.2023 17:51
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Die Gitarre ist nun mal kein lautes Instrument, wobei es natürlich Unterschiede gibt. Stauffer und Panormo waren nicht ohne Grund so erfolgreich, Lautstärke spielte dabei sicher auch eine Rolle.
