Hallo,

ich will mir gerne eine top Meistergitarre in Auftrag geben oder kaufen.
Nur: wieviel soll die Kosten??

Mein Richtwert wird sein: ich bin bereit so viel zu zahlen, wie ich auch verdiene.

Wenn ich also einen Stundenlohn von x Euro/Stunde habe;
so bin ich sehr bereit für die Gitarre folgendes zu zahlen:

x * Stunden_fuer_Bau_der_Gitarre + Materialen_der_Gitarre

Es fehlen mir also Daten für
* Stunden_fuer_Bau_der_Gitarre
* Materialen_der_Gitarre

Bei Stunden_fuer_Bau_der_Gitarre kann ich z.B. 200 nehmen, oder auch 300 (laut Sebastian Stenzel, siehe online: Badische Zeitung Di, 05. März 2013)

Bei Materialen_der_Gitarre?
Wenn es top Mechaniken und top Hölzer sind? Keine Ahnung evtl. 2000 Euro, für bestklasse Materialen? (realistisch? Oder eher mehr?)

PS: den eigenen Stundenlohn, kann man leicht online durch diverse "Stundenlohn Rechner" ermitteln lassen.
Übrigens kam mir die Idee hierzu, aus folgendem Beitrag (des alten Forums): "Meistergitarren zu preiswert ?"
(Ich kann hier leider noch keine Links posten - geht laut Meldung erst in 7 Tagen -- hab mich gerade erst neu im Forum registriert)

In der obigen Rechnung nicht mit drinnen, sind Kosten für Arbeitsmaterialien und eventuelle Miete für die Werkstatt usw.

Denn bei meinem Stundenlohn, werden mir die Werkzeuge vom Arbeitgeber gestellt; und ich darf beim Arbeitgeber in einem beheizten Raum sein.
Aber der Gitarrenbauer muss sich Werkzeuge selber kaufen, und evtl. auch eine Werkstatt mieten.

Ich finde es sicherer, ein vorhandenes Instrument zu kaufen. Dann weiß man, was man bekommt. Der Preis sollte jedoch auch davon abhängig sein, wie gut ein Instrument gelungen ist.

Stundenlohnrechner im Netz sind etwas anderes als eine Stundensatzkalkulation.

Im ersten Fall wird das Brutto/Netto durch die geleisteten Stunden geteilt.

Um einen Stundensatz für die Preiskalkulation zu ermitteln, ist aber weitaus mehr nötig!

An schlauesten wirst Du wohl werden, wenn Du mal schaust, was der Gitarrenbauer sonst so für Preise nimmt bzw. in welchen Bereichen die gebraucht gehandelt werden.

Hallo Jozef,
Meinst Du, der Gitarrenbauer sollte den Preis danach bestimmen, wie gut sein Instrument gelungen ist? Ich kenne keinen Gitarrenbauer, der so verfährt, die haben immer einen Grundpreis und addieren möglicherweise für Sonder ausstattungen, z.B. Riopalisander, teure Mechaniken etc..
Wenn meine Frage nach dem Preis so beantwortet würde "Schau´n wir mal, wie sie geworden ist und reden dann über den Preis", dann hätte mich der Meister das letzte Mal gesehen.
Jörg

Zitat von GitarreMann im Beitrag #1

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Es fehlen mir also Daten für
* Stunden_fuer_Bau_der_Gitarre
* Materialen_der_Gitarre

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In der Tat ein interessantes Thema. Sorry für den langen Text. Er hat bei mir schon was "getriggert" wegen meiner beruflichen Erfahrung... Im vorigen Forum gab es da ja immer Streitereien mit Werner, dem (übrigens durchaus sehr sehr fähigen) Hobby-Bauer, der in meiner Nähe wohnt, den ich aber seit ewiger Zeit nicht mehr gesehen habe. Er hatte immer gesagt, dass diese Gitarren viel zu teuer sind und es gab Streit wegen einer Gitarre von Roy Fankhänel, aber die ganze Betrachtung vom ihm, aber auch vom GitarreMann hinkt hinten und vorne.
Der "Stundenlohn" hängt doch von den Fähigkeiten ab. Ich sehe das jeden Tag. Jemand, der "fähig" ist und seinen Job beherrscht, bringt zig mal bessere und vor allem schnellere Ergebnisse. Der Faktor ist bis zu 2-3-stellig. Wenn ich Sebastian Stenzel anschaue, den ich kenne, da sind mir die 12000 EUR, die er vielleicht für eine neue Gitarre nimmt (ich weiß es aber nicht genau) und wo er 300 Stunden daran arbeitet, eher wenig. Er hat extremes Wissen, Können, Erfahrung und Ahnung! Das sind 40 EUR in der Stunde! Und das als Selbständiger!
Für eine solche Gitarre, müsste ich als völlig Unfähiger schätze mal 2 Jahre lang herumbasteln und das Ergebnis wäre vermutlich Schrott.

GitarreMann, ich weiß nicht, welchen Beruf Du hast und wie kompetent Du bist und wie Du Dich selbst einschätzst. Manche überschätzen ihre Fähigkeiten, andere stellen ihr Licht unter den Scheffel.

Ich kenne Handwerker, die unglaublich gut sind, wirklich hart und sehr effektiv arbeiten und trotzdem nicht die Welt verdienen, was sie definitiv sollten! Ich kenne aber auch das Gegenteil, Dachdecker in unserer Nähe, die nur schwätzen und horrente Preise verlangen.

Ich kenne aber auch Selbständige, die z.B. "Projektmanagement" machen (manche machen das gut, manche nicht), die verrechnen um die 90-120 EUR pro Stunde. Das ist, wenn man alles andere mit einrechnet, natürlich weniger (für eine Stunde, die verrechnet wird, müssen sie meist 1 1/2 Stunden rechnen usw.).

Meiner Meinung nach ist das alles sehr unverhältnismäßig. Es kommt definitv auf das Ergebnis an! Für eine Gitarre 12000 EUR zu bezahlen finde ich in der Liga von Sebastian völlig in Ordnung. 100 EUR pro Stunde für "Projektmanager", die manchmal nicht mehr machen, als mit Exceltabellen um sich zu werfen, und am Ende zu Scheitern eines Projektes wesentlich beitragen, na ja.... Das ist eher mikrig, oder?
Berater waren da noch extremer. Millionenschaden bei 2000 EUR Tagessatz... Ich will nicht darüber sprechen!
Aber ich habe auch Projektmanager und Berater erlebt, die anders waren. Ich will das nur als Beispiel nennen. In meiner Firma hab ich beides halt erlebt.

Summa summarum: Ich würde auf das Ergebnis schauen. Ein Gitarrenbauer, der einfach hohe Preise hat, hat die nicht ohne Grund. Dem Sebastian z.B. würde ich immer eine Gitarre zu dem Preis abkaufen, weil ich ihn kenne und weiß, wieviel Ahnung er wirklich hat.
Das mit dem eigenen Verdienst zu vergleichen ist nur möglich, wenn Du Dir sicher bist, dass Du in derselben Liga bist von Deinen Fähigkeiten. Bist Du Dir da sicher?

Zitat von AndreasLindae im Beitrag #8

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Jemand, der "fähig" ist und seinen Job beherrscht, bringt zig mal bessere und vor allem schnellere Ergebnisse. Der Faktor ist bis zu 2-3-stellig.

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Hallo,
jeder der sich mit Gitarren und Gitarrenbau auseineinandersetzt weiß ja was so ein Instument ungefähr kostet. Es ist doch schön und sinnvoll wenn man sich mit einem Handwerker und Künstler zusammensetzt und bespricht, welches Holz, welche Beleistung , Optionen, Mechaniken dürfen es sein. Mein bester Freund bekommt von mir, eigentlich von seiner Frau, eine Gitarre zu 60 igsten. Es war für Ihn eine große Freude Alles auzusuchen, zu besprechen und meine Gitarren auszuprobieren. Der der Preis wird sich dann natürlich nach Aufwand und Material richten. Ich brauche als Hobbybauer immmer so 120 h für ein Instrument und mache nur einfache Rosetten selbst. Dennoch erkenne ich in mancher Rosette ein Kunstwerk an und sehe darin einen Sinn. Nämlich die Welt ein bischen schöner zu machen. Wenn jemand dafür bezahlt möchte, um so besser. Ich glaube Standardisierung ist normal, auch bei kleinen Betrieben. Allein um Output zu erzeugen. Sogar ich fertige immer einige Hälse vor und lege sie dann auf den Dach Boden. Können dann ja meine Erben entsorgen.
Gruß Burghard

Zitat von GitarreMann im Beitrag #1

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Mein Richtwert wird sein: ich bin bereit so viel zu zahlen, wie ich auch verdiene.

Wenn ich also einen Stundenlohn von x Euro/Stunde habe;
so bin ich sehr bereit für die Gitarre folgendes zu zahlen:

x * Stunden_fuer_Bau_der_Gitarre + Materialen_der_Gitarre

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--- der Beitrag wurde gelöscht, weil er gegen die Forenregeln verstößt und aggressive diffamierende Formulierungen enthält ---

Peter
Admin

Zitat von commissario im Beitrag #11

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Ich kann den Zusammenhang zwischen Deinem eigenen Stundenlohn und der benötigten Arbeitszeit des Gitarrenbauers nicht nachvollziehen! Dein Stundenlohn oder Deine Berechnung über den Verkaufspreis des Gitarrenbauers wird diesen herzlich wenig interessieren.

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Um mal reale Zahlen zu nehmen....

Angenommen jemand arbeitet im gehobenen Dienst und Besoldungsgruppe A13, Stufe 8. Kann man im Internet nachschauen...
Das ist ein Monatsgehalt von 5904.36 Euro.
Das entspricht einem Stundenlohn von x = 34.06 Euro/Stunde

Demnach käme man bei 300 Stunden Arbeitsleistung (Stunden_fuer_Bau_der_Gitarre) und 2000 Euro Material (Materialen_der_Gitarre) auf
x*300 + 2000 = 12218

also 12218 Euro für die Gitarre.

Zitat von GitarreMann im Beitrag #14

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Um mal reale Zahlen zu nehmen....<...> also 12218 Euro für die Gitarre.

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Zitat von commissario im Beitrag #11

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Ich kann den Zusammenhang zwischen Deinem eigenen Stundenlohn und der benötigten Arbeitszeit des Gitarrenbauers nicht nachvollziehen! Dein Stundenlohn oder Deine Berechnung über den Verkaufspreis des Gitarrenbauers wird diesen herzlich wenig interessieren.
Ebensowenig wird ihn interessieren, wieviel Du "sehr bereit" bist, diese von Dir selbst bestimmte Summe dafür zu bezahlen, wenn Du damit seine Preisvorstellung nicht triffst.

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