ich wickele Micro Mesh (1500er zum Kürzen, 3600er zum Formen und 6000er zum Polieren) um eine alte Discounter-Polierfeile mit Styroporkern. Dies hat nach meiner Erfahrung den Vorteil, dass der Nagel bei zu viel Druck in das Styropor einsinkt und so in der Regel selbst beim Kürzen kaum Unglücke - z. B. der berühmte fehlende halbe Millimeter am Ringfinger - passieren.
Der Rest ist bei mir Gefühlssache und Augenmaß.
Zitat von AndreasLindae im Beitrag #13Man muss da unterscheiden. Will man den Nagel herunterkürzen, ist ja alles mögliche brauchbar. Ich hab dafür eine bestimmte Schablone mit dem 3D-Drucker entwickelt, die das ermöglicht, ohne, dass der Nagel völlig falsch wird. Früher habe ich diese sogar alleine benutzt. Die Winkel sind dabei so festgelegt, dass sie zu mir passen. Da passt aber nur eine Glasfeile rein.
Die von AndreasLindae erwähnte Schablone aus dem 3D-Drucker finde ich spannend - könntest du vielleicht Fotos davon teilen oder das Konzept näher beschreiben?
ja, die Schablone... Da hab ich zig Versuche gemacht, bis ich den für mich guten Winkel gefunden hatte. 3D-Drucker sind geduldig:) Ich hab auch immer wieder neue Videos mit der Nagelprozedur gemacht, die eigentlich nur für meine Erinnerung sind. Hier ist das aktuelle, wo diese Schablone auch zum Einsatz kommt. Das hat bisher noch niemand anderes gesehen, es wird auch nie öffentlich werden. Die Schablone ist vielleicht unnötig hier, aber meine Erfahrung ist, dass ich ohne sie einfach zu viele Fehler mache.... Ich habe das mit dem 3D-Drucker entwickelt, weil ich einfach eine gewisse Sicherheit und konstante Ergebnisse wollte, weil ich sehr "schwierige" Nägel habe. Hier ist die Prozedur: https://www.youtube.com/watch?v=rpyri8UnJw0
Interessant gemacht. Mir laufen die Texte allerdings etwas schnell und ich finde sie "schwer-" lesbar i. S. v. Lesen, anschauen und Sachverhalt "zusammenfügen". Mag aber an mir liegen; ich feile zudem jeden Finger einzeln und habe - bitte nicht lachen - noch nie die Idee gehabt, alle 3 Finger gleichzeitig über Feile, Mesh, whatever zu ziehen. Vielleicht liegt es daran, dass ich die (nicht Gitarrenspezifische) Nagelpflege auch einzeln betreibe.
Für mich funktioniert das nicht, wenn ich mit drei Fingern gleichzeitig über die Feile gehe - das Ergebnis ist nicht befriedigend, vermutlich weil dabei meine Finger mit unterschiedlichem Druck bzw. unterschiedlicher Fingerkraft über die Fläche gehen. Der eine Nagel ist dann zu kurz, der andere noch zu lang. Aber das Video von Andreas finde ich trotzdem sehr informativ, danke!
Mit Sandpapier auf den Saiten Abrieb an den Nägeln zu erzeugen ist für mich ebensowenig geeignet als auch die Finger gleichzeitig zu feilen. Jeder hat eben unterschiedlich lange Finger, verschiedene Winkel in den Gelenken und im Anschlag und auch das Handgelenk steht individuell anders über dem Schalloch … für jeden eben alles anders. Daher ist es wichtig, das alles mal selbst durchzuprobieren und auch hinsichtlich etwaig nötiger Rampen zu experimentieren.
ok, da bin ich beruhigt. Ich wollte auch keineswegs die Qualität des Videos und die Mühe dahinter schmälern. Hoffe, dass das nicht so rübergekommen ist. Betr. Individualität spüre ich die Qualität der Nägel (Länge, Form, Rampe) immer am deutlichsten bei Stücken, die den gleichzeitigen Anschlag mehrerer Noten erfordern. Aktuell sitze ich u. a. an Sagreras "Nostalgia" Passen da die Nägel nicht, klingt das furchtbar. Von Klang kann man eigentlich fast nicht sprechen.
Hallo zusammen, bitte beachtet: Das Video ist absolut nur für mich als Erinnerunghilfe gemacht. Es gibt sehr viele dieser Videos, immer wenn irgendeine Methode erfolgreich war. Es gibt sehr viele Parameter und das ist einfach ein Versuch, die einzugrenzen. Das Video zeigt das aktuellste und liefert für mich relativ gute Nägel. Ich hab im Lauf der Jahre hunderte verschiedene Dinge ausprobiert, angefangen von dem, was andere machen, z.B. Julian Bream, der mir mal seine Nägel gezeigt hat. Er reduzierte die Höhe des Nagels viel stärker auf der Anschlagsseite. Das funktioniert für mich z.B. nicht, weil die Nägel bei mir lange nicht so gut angewachsen sind als bei ihm. Aber die Grundsätze sind immer dieselben. Die Schablone ist motiviert von der Methode von Bill Kanengiser, die man bei youtube anschauen kann und auch von dem, was Scott Tennant in Pumping Nylon beschreibt. Sie ist aber nur gut für Zeige und Mittelfinger. Der Ringfinger wird von der Schablone an den Mittelfinger gedrückt, was nicht dem entspricht, wie er am Ende zur Saite steht. Die Methode von Bill Kanengiser und Scott Tennant (was praktisch der Schablone entspricht) ist für mich leider unvollständig und führt dazu, dass der Anschlag dazu tendiert, die Kuppe zu ignorieren, was furchtbar ist. Aber das liegt auch wieder nur an meinen Fingern...
Hi, für den Glanz ganz am Ende der Nagelpflege habe ich ein Stück Leder (alter Hosengürtel) auf eine Holzleiste geleimt, die Reibefläcke zunächst mit Schleifpapier angerauht, sodaß eine filzartige Oberfläche entsteht und die dann mit blauer Polierpaste (gibt es als Blockware z.B.beim Juwelier) versorgt. Das poliert höllisch gut und trägt kein Nagelmaterial mehr ab, dagegen ist selbst 4000-er Körnung noch rau. das Ganze hat etwa die Größe 2X10 cm, kann man überallhin mitnehmen, und die präparierte Lederfläche muß nur sehr selten nachbehandelt werden. Einfach herzustellen und sehr wirkungsvoll.
Zitat von Jörg Wagner im Beitrag #27Hi, für den Glanz ganz am Ende der Nagelpflege habe ich ein Stück Leder (alter Hosengürtel) auf eine Holzleiste geleimt, die Reibefläcke zunächst mit Schleifpapier angerauht, sodaß eine filzartige Oberfläche entsteht und die dann mit blauer Polierpaste (gibt es als Blockware z.B.beim Juwelier) versorgt. Das poliert höllisch gut und trägt kein Nagelmaterial mehr ab, dagegen ist selbst 4000-er Körnung noch rau. das Ganze hat etwa die Größe 2X10 cm, kann man überallhin mitnehmen, und die präparierte Lederfläche muß nur sehr selten nachbehandelt werden. Einfach herzustellen und sehr wirkungsvoll.
Hab ich das richtig verstanden, dass die blaue Polierpaste (ist das dann Aluminiumoxid?) das Leder zu einem Werkzeug macht, mit dem man die Nägel sehr gut nachpolieren kann? Also Leder alleine ist nicht gut, aber Leder+aufrauhen+Paste ist gut? Das kann ich evtl. nachvollziehen, weil ich mit reinem Leder nie Erfolg hatte...
PS: Es gibt die in verschiedenen Farben. Hat das was zu bedeuten? Ist blau hier eine gewisse Norm?
Blau reicht, rot ist noch etwas feiner, aber man kann es auch übertreiben. Tatsächlich sind meine Nägel manchmal so glatt, dass es zu sehr flutscht und ich die Saite nicht so zu packen kriege, wie ich es gerne hätte. Ansonsten: meine Fingernägel werden individuell geformt, und jeder einzelne hat sein eigenes Erscheinungsbild, manchmal staune ich selbst darüber. Mit Schablone und alle gleichzeitig geht bei mir überhaupt nicht, allerdings wundern sich meine Schüler oft darüber, dass ich mit so knorzeligen Fingern überhaupt spielen kann, aber es geht ganz gut.
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08.04.2023 18:22
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