Der Puls liegt im von dir verlinkten Video bei etwas unter 110 Schläge pro Minute, in den Noten ist es ein 2/4 Takt. Es ist etwas schwierig abzusehen, weshalb du beim rhytmus ins stolpern kommst. Also ob das am Rhytmus generell liegt oder ob das Problem technischer Natur ist. Kannst du den Rhytmus denn mit Silben sprechen oder mit Händen auf deine Oberschenkel klopfen? Wenn das ohne Probleme geht, ist dein Problem wahrscheinlich von technischer Natur.
Sollte das der Grund sein, kann ich dir Giuliani's 120 Arpeggien für die Rechte Hand empfehlen. Kurze Zupfmuster, bereits die ersten 10 Übungen davon decken einen Großteil der Technik in deinem genannten Stück ab.

Hallo Kerstin,
mein Eindruck ist, dass die Verwendung des Metronomes Dich eher behindert, indem Du Dir da ein Problem mit geteilter Aufmerksamkeit einhandelst. Ich selbst benutze das Metronom nicht, um damit schneller zu werden, sondern zur Kontrolle, wenn ich das Stück schon sehr gut kann. Empfehle ich dir auch, guck doch einfach nach dem Üben, welche Werte Du erreicht hast. Meiner Erfahrung nach macht das Metronom manche Leute eher wuschig, als das es hilft. Zur Vorbereitung von zu übenden Stücken verwende ich es nur, wenn ein Partner oder ein Ensemble, mit dem ich zusammenspiele, da Vorgaben macht.
Entspann Dich
Jörg

Zitat von Kerstin72 im Beitrag #15

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[i]

Das Stück ist sehr leicht: https://youtu.be/E2uxU64uzY4?si=zsh7FsvF6YerZGvu
Ich fang nur an zu stolpern, wenn ich auf einen Viertel Schlag 2 Achtel packe.

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Hi,
das Gefühl für den Rhythmus bekommt man meiner Meinung nach nicht, wenn man gleichzeitig noch mit der Materie kämpft. Das Gefühl hierfür kann man auch ohne zu spielen erwerben, sogar auf dem Klo.60 Jahre Unterrichten haben mir gezeigt, dass Metronome zu früh eingesetzt werden, meistens machen die nur Stress, jedenfalls helfen die weniger, als die meisten denken. Sie verunsichern und zwingen dem Schüler oft eine unphysiologische und meistens auch unmusikalische Rahmenstruktur auf.
Viel wichtiger ist es, die pulsierende Struktur, also die "Schwer-Leicht-Beziehung" der Noten zu erleben und beim Spielen aufrecht zu erhalten, so ist nämlich die meiste Musik "konstruiert", nicht nach einem starren metrischen Schema (mit Betonung auf "Starr"= metronomisch).
Jörg

Hallo,
Ja, mich bringt das Metronom auch oft durcheinander. Wenn mein Gitarrenlehrer damit ankommt, fang ich schon an zu schwitzen.
Dieses Video:
https://m.youtube.com/watch?v=Zn6LzzkkJAY
find ich, ist ein gutes Beispiel wie man es nicht einsetzen soll. Sehr genau,
aber irgendwie langweilig.
Gruß Burghard

Hallo Burghard,
genau, ich verstehe Dich gut. Es wird berichtet, dass Barrios ein sehr sinnlicher Mensch war und es gibt eine wunderbare Bleistiftzeichnung von Julia aus Barrios´Hand, er soll sehr in sie verliebt gewesen sein, Adrenalin, Testosteron & Endorphine dürften wohl zu einer völlig anderen Interpretation dieses schönen Stückes führen. Die gezeigte Vorführung des Stückes wäre eine gute Basis, mal mit Musikmachen anzufangen.
Jörg

Ich habe bisher so gut wie nie mit Metronom geübt und versuche mich jetzt auf Anraten meines Lehrers darin, wobei es im Wesentlichen um Technikübungen (Geschwindigkeit im Anschlag ist das Thema) geht. Dazu haben wir ein eher einfaches Stück "Escalando" von zenamon aus modern times gewählt. Da ich hier doch den ein oder anderen "warnhinweis" zum Einsatz des Metronoms wahrgenommen habe, wäre die Frage wann und wo der Einsatz eurer Meinung nach sinnvoll und angebracht ist.

Gruß gitarrenmichel

P.s. als ehemaliger bandmusiker habe ich ansich mit dem Takthalten nicht so große Schwierigkeiten.

Noch ein Gedanke zum Steigern der Geschwindigkeit:

Wie schon von den anderen einige Male empfohlen sollten Passagen erst mal langsam erarbeitet werden und "sitzen" bevor man schneller wird. Ich weiß nicht, ob man dafür unbedingt einen Metronom benötigt, aber es kann natürlich bei manchen Stücken hilfreich sein.

Ich spiele auch ein bisschen Schlagzeug und da übt man Geschwindigkeit indem man mit einem Pattern langsam beginnt, die Geschwindigkeit sukzessive steigert, bis man anfängt unsauber zu werden und dann wieder mit der Geschwindigkeit zurückgeht.

Das geht auch bei der Gitarre ganz gut, für Passagen mit einem gleichförmigen Rhythmus oder Zupfmuster der rechten Hand (z.B. Teile von Asturias).

Ich denke das Stück hier würde sich auch anbieten. Zuerst nur die ersten beiden Takte wiederholend immer schneller werden und wenn Du anfängst unsauber zu werden wieder langsamer werden und dann wieder steigern, solange, bis Du die gewünschte Geschwindigkeit erreicht hast. Erst wenn Du das Zupfmuster mit der rechten Hand in der angestrebten Geschwindigkeit intus hast, gehst Du auf die nächsten Takte. In Verbindung mit der langsamen Erarbeitung des ganzen Stücks sollte dann die Geschwindigkeit auch einfach auf das ganze Stück übertragbar sein.

Kleine Ergänzung von mir: nicht nur dann wieder das Tempo verringern wenn man unsauber wird sondern auch wenn das Spiel unentspannt und die Muskeln automatisch angespannt werden. Bei mir ist da oft noch keine richtige Unsauberkeit erreicht, die Haltung wird aber deutlich angespannter.

Vielleicht sollten mal Beethoven zu Wort kommen lassen. Der war ja zuerst begeistert von der neuen Mälzelschen Erfindung. Später sagte er dann:

„Gar kein Metronom! Wer richtiges Gefühl hat, braucht ihn nicht; und wer es nicht hat, dem nützt er doch nichts.“


Alles nicht so ernst nehmen.

Zitat von ollo im Beitrag #27

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Vielleicht sollten mal Beethoven zu Wort kommen lassen.

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Zitat von rwe im Beitrag #28

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Agogik sollte ein bewusstes Stilmittel sein, keine Entschuldigung dafür, das Tempo nicht konstant halten zu können. :-)

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