Zitat von Kerstin72 im Beitrag #26Hallo in die Runde,
Nun aber zu Heitor Villa Lobos: warum sind diese Etüden so besonders? So beliebt, ich verstehe die Chaĺlange nicht (und wäre ihr wohl nicht gewachsen). Aber warum ist es keine Sor oder Carcassi Challange? Mag mich bitte jemand aufschlauen, was es konkret mit HVL auf sich hat bzw seiner Etüdensammlung? Schönen Dank und allen einen entspannten Sonntag, Kerstin
ich denke mal, die Tatsache, dass es eben 12 sind (eine für jeden Monat) hatte einen größeren Einfluß auf das Vorhaben.
Da ich der Urheber der Challenge bin -
wesentlich ist tatsächlich, dass es 12 Etuden sind, eine für jeden Monat.
Die Idee stammt vom Gitarrenlehrer meiner Duopartnerin; die ist aber über Nr. 1 nicht herausgekommen. Ich habe vor ein paar Jahren schon mal ein Jahr lang alle Etuden von 1-12 gespielt und wollte das in diesem Jahr gern wiederholen.
Ansonsten hat Eliseo Recht. Die HVL-Etuden sind musikalisch, aber auch von der Schwierigkeit her nicht mit Carcassi oder Sor zu vergleichen (beide habe ich vor Jahren gespielt). Da ich die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts sehr viel lieber spiele als die des 19. Jahrhunderts, habe ich mich in letzter Zeit erst mit den Estudios Sencillos von Brouwer beschäftigt (kann ich jedem nur empfehlen) und fühle mich jetzt bereit für die Herausforderung. Ich schrub ja auch schon, dass ich von der Neuaufnahme durch Sean Shibe so beeindruckt war.
Zitat von Gitarrenmichel im Beitrag #29Danke für diesen informativen und kenntnisreichen Beitrag, Eliseo. So liegt der Reiz dieser Etüden vielleicht auch in der Modernität, so zu sagen als Signatur für die gitarrenmusik des 20. Jahrhunderts? Oder ist das überinterpretiert? Ich bin kein musikhistorisch bewanderter Mensch.
Gruß gitarrenmichel
Villa-Lobos ist einer der herausragenden Komponisten des 20. Jahrhunderts. Sein Werk für Gitarre ist verhältnismäßig überschaubar, aber auf höchstem Niveau. Neben den Etuden sind das die 5 Preludes, der Choro Nr. 1 und ein paar Frühwerke, die heute meist nur auf "XY spielt sämtliche Gitarrenwerke von HVL" zu hören sind (will sagen: wären sie nicht von ihm, wären sie vergessen). Die Preludes, der Choro und die Etuden gehören einfach zum Kernrepertoire. Das Prelude Nr. 1 ist übrigens nicht besonders schwer, ich habe das nach 5 Jahren Unterricht gespielt. Mein erstes "richtiges" Stück!
Vielen Dank übrigens für die rege Diskussion und die vielen Anregungen! Ein Ergebnis ist, dass ich die Etuden dieses Jahr nach Schwierigkeit angehe und nicht nach Nummern.
Zitat von Docsteve im Beitrag #31... Villa-Lobos ist einer der herausragenden Komponisten des 20. Jahrhunderts. Sein Werk für Gitarre ist verhältnismäßig überschaubar, aber auf höchstem Niveau. Neben den Etuden sind das die 5 Preludes, der Choro Nr. 1 und ein paar Frühwerke....
nicht zu vergessen die "Suite populaire bresilienne"...der Mazurka-Choro ist sogar einigermaßen machbar und ein totaler Ohrwurm. Die Suite als Ganzes ist eines meiner langgehegten Fernziele...
Zitat von Docsteve im Beitrag #31Die Idee stammt vom Gitarrenlehrer meiner Duopartnerin; die ist aber über Nr. 1 nicht herausgekommen. Ich habe vor ein paar Jahren schon mal ein Jahr lang alle Etuden von 1-12 gespielt und wollte das in diesem Jahr gern wiederholen.
Hmmm, ich kenn mich nicht mehr wirklich aus. An welcher Stelle stehen wir hier denn? Es sind Etüden mit musikalischer Qualität, ok. Aber Etüden sind immer eine Sache der Technik und Geschwindigkeit. Dafür sind sie da.
Einige dieser Etüden hatte ich früher gespielt, die erste tatsächlich öffentlich auch aufgeführt als ich 17 war. Es kommt natürlich auf das Tempo an dabei, aber ich hielt mich immer an das, was Narciso Yepes auf seiner LP bot. Und das war das Maß und es war sehr sehr anspruchsvoll. "Darunter braucht man nicht behaupten, man kann sie..." So war immer mein Credo bis heute. Unter diesem Aspekt ist die zweite für mich zigmal schwerer und andere dafür leichter als die erste. Gut, jeder hat so seine speziellen Sachen, die einfacher oder schwerer sind. Aber hier wird immer so getan, dass alle, insbesondere auch die zweite so leicht machbar sind. Mit welcher Geschwindikeit spielt ihr die denn, wenn Ihr sagt, ihr habt die gespielt und könnt sie?
War irgendwann die Rede davon, dass die 2. Etude besonders leicht ist, oder dass ich die Etuden aufführungsreif spielen will? Dass es sich um die wahrscheinlich anspruchsvollste Etudensammlung der Literatur handelt, steht doch gar nicht zur Diskussion. Und da reizt mich die Herausforderung, und andere ja offensichtlich auch.
Ich werde froh sein, wenn ich am Ende des Jahres die "einfacheren" Etuden flüssig und am unteren Ende des vertretbaren Tempos spielen kann, und bei den schweren einigermaßen durchkomme. Aber der Weg ist das Ziel.
Nur am Rande: Ich höre mir gerade die Yepes-Aufnahme an. Nr. 1 wird bei ihm (wie bei Segovia) eher ein Tremolo als ein Arpeggio, dh er ist super schnell, der Rhythmus geht aber verloren. Nr. 2 spielt Yepes mit Viertel = 120. Da bin ich weit von entfernt. Dafür ist er bei Nr. 3, 4 und 5 am unteren Ende des Spektrums. Im ganzen braucht er 36 min, Bream nur 30 - 20% schneller. Aber ist er deswegen 20% besser?
Hallo Stefan, Die Etuden von Angelo Gilardino sind ganz sicher wesentlich anspruchsvoller, gibt es bei Edition Berben. Kauf Dir schon mal einen Zentner Gips, falls Du die mal üben möchtest. Jörg
Hallo Zusammen, mir als ungelernter Gelegenheitsgitarrenspieler bleibt nur meine Hochachtung über Fachwissen, musikalischen Horizont und Ambitionen auszusprechen. Aufgrund der Stichworte " aufführungsreif" und "Modernität" möchte ich ich nur kurz einen YT-link von Claudio Rojas Aguilera zur Anregung einbringen. Ich habe schon X Konzerte besucht und finde das Programm und die Umsetzung - sowie den Zustand der Decke bemerkenswert.... Immerhin handelt es sich hier um eine One-Take-Situation in einer Kirche und nicht um ein z.B. Siccas-Video (nur als Bsp. für eine Pro-Videoproduktion)
Thomas hat uns ein tolles Konzert des Gitarristen Claudio Rojas Aguilera gezeigt. Es besteht kein Zweifel, dass Claudio ein virtuoser Gitarrist ist, und er zeigt sich von seiner besten Seite, voller Leben und Jugend! In dem Repertoire, das er uns präsentiert hat, konnten wir die fünf Präludien von Villa-Lobos hören. Hat jemand einen Kommentar dazu, oder möchte er ihn abgeben? Ich danke Ihnen!
Zitat von Eliseo Fresquet-Serret im Beitrag #37Thomas hat uns ein tolles Konzert des Gitarristen Claudio Rojas Aguilera gezeigt. Es besteht kein Zweifel, dass Claudio ein virtuoser Gitarrist ist, und er zeigt sich von seiner besten Seite, voller Leben und Jugend! In dem Repertoire, das er uns präsentiert hat, konnten wir die fünf Präludien von Villa-Lobos hören. Hat jemand einen Kommentar dazu, oder möchte er ihn abgeben? Ich danke Ihnen!
Eliseo
Hallo zusammen, ich habe den Claudio Rojas Aguilera bisher tatsächlich nicht gekannt und durch diesen Thread erst kennengelernt. Er ist natürlich absolut fantastisch, das ist ohne jeden Zweifel. Dieses gepostete Konzert ist sehr schön, weil er auch eine so sehr erfrischende Art hat und jedes Stück irgendwie "persönlich" ist. Technische Lockerheit und Musikalität gleichzeitig... Absolut das, was man erreichen will. Ich kann nur sagen, vielen Dank für diese Bekanntmachung. Auch habe ich die Brouwer-Suite am Anfang nicht gekannt.
Na ja, das ist halt so im Forum, ein Anfangsthema wird diskutiert und variiert, entwickelt sich weiter... entfernt sich vom Anfang ... mich störts nicht ... wie ein thema in der Musik
Hallo, ich dachte, es wäre eine Anregung, da der Künstler immerhin 5 von 12 spielt, wollte aber nichts durcheinander bringen. GGf. kann der Admin-Peter es einfach löschen. Danke für Kommentare.
er spielt die 5 Präludien und keine von den Etuden , von denen hier die Rede ist, soweit ich das korrekt gehört habe. Aber er spielt die Präludien und die anderen Stücke wirklich sehr schön, und wie Andreas schon gesagt hat, mit einer eigenen Note; hat mir gut gefallen.
Zweifellos erklärt Esteban bereits in seinem ersten Schreiben, dass es sich um eine Herausforderung an die 12 Studien von Villa-Lobos handelt, und endet mit einem Kommentar zum Werk dieses Komponisten, ohne dabei die Präludien und andere Werke zu vergessen. Während des gesamten Beitrags wurden andere Komponenten dieses Kommentars als Teil des Repertoires dieses Komponisten bezeichnet, was diesem Thema eine gewisse Flexibilität verleiht. Wenn ich mit meinem Kommentar vom Hauptthema abgewichen bin, tut mir das sehr leid, das war nicht meine Absicht.
Eliseo Guten Tag Doktor Steve, Es ist offensichtlich, dass die Frage, die ich Ihnen stellen möchte, auf einer konstruktiven Ebene angesiedelt ist. Ich möchte nur wissen, wie die 12 Studien von H. Villa-Lobos vorankommen. Du hast uns gesagt, dass du versuchen würdest, jeden Monat eine Studie durchzuführen, und das ist jetzt fast zwei Monate her. Hast du irgendwelche Ergebnisse? Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um Dir ein schönes Wochenende zu wünschen! Mit freundlichen Grüßen,
Forum-Klassikgitarre.de
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15.01.2024 10:44
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Danke für die Erläuterung, habe nicht aufgepasst. Dann kann es ruhig gelöscht oder verschoben werden.